Antimuslimischer Rassismus

Am Freitag, 25. März 2022 diskutieren Ozan Zakariya Keskinkiliç, Amira Hafner-Al Jabaji und Tarek Naguib im Rahmen einer Lesung zum Buch „Muslimaniac – die Karriere eines Feindbildes“ über antimuslimischen Rassismus und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft.

UPDATE: Bericht zur Veranstaltung vom 25.3.22 auf Saiten Online.

Was ist antimuslimischer Rassismus?

Zu den Formen des kulturellen Rassismus gehört der antimuslimische Rassismus. Parallel zur kolonialen Expansion Europas entwickelte sich die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem «Nahen Osten», für die der Literaturwissenschaftler Edward Said 1978 den Begriff «Orientalismus» geprägt hat. Dabei handelt es sich um eine ideologische Vereinnahmung von Regionen und Staaten insbesondere auf dem asiatischen und nordafrikanischen Kontinent durch die kolonialen Mächte im Bereich der Kunst, Literatur und Wissenschaft, wobei spezifische Bilder über «die Anderen» (Othering) gesammelt, in einem Prozess der Naturalisierung und Kollektivierung homogenisiert und als objektiv gültiges Wissen hervorgebracht werden. Der antimuslimische Rassismus hat seit 9/11 stark zugenommen. Heute werden Muslim:innen oder als muslimisch markierten Menschen generalisierte Zuschreibungen gemacht wie Homophobie, Sexismus, Gewalttätigkeit oder Antisemitismus. Durch diesen Prozess der Rassifizierung soll die Diskriminierung von Muslim:innen und als muslimisch Markierten legitimiert werden.

Glossar-Eintrag von Asmaa Dehbi in: HANDBUCH NEUE SCHWEIZ